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3. Jahrhundert

In Persien, dem heutigen Iran, maß man Polo schon früh große Bedeutung bei. Die Perser galten als die besten Kavalleristen der Antike. Dort wurde Polo vor dem Hintergrund gespielt, Ross und Reiter für den Kriegsfall in ständiger Übung zu halten. Ab dem 3. Jahrhundert nach Christus gibt es unzählige historische Quellen hinsichtlich der schnellen Verbreitung des Polospiels über den ganzen Orient. China erreichte es im Jahre 628, Korea und Japan im 9. Jahrhundert.

1862

Die Geburtstätte des modernen Polosports liegt in Indien. Britische Offiziere erlebten ein Polospiel während eines Feldzuges am Hof des Maharadschas von Manipur. Sie gründeten 1862 den Calcutta Poloclub, der bis heute besteht und als ältester Poloclub der Welt gilt. Die britischen Militärs brachten Polo schließlich auch nach Europa. Denn in den Kolonien stationierte Offiziere wollten in der Heimat nicht auf ihre bevorzugte Freizeitbeschäftigung verzichten.

1876

Den amerikanischen Kontinent eroberte das Polospiel 1876. James Bennett, nordamerikanischer Zeitungstycoon, importierte es hellauf begeistert aus dem Britischen Empire. Noch in Großbritannien kaufte er Ausrüstung en gros und begann nach seiner Heimkehr sofort mit der Auswahl und Ausbildung geeigneter Pferde. Das Spiel verbreitete sich rasch über den gesamten Kontinent und errang dabei hohe Popularität. Bereits im Jahre 1888 führte Amerika ein Handicap-System ein, als erstes Land der Welt.

1894

Nur in Argentinien verbreitete sich das Polospiel noch schneller. 1894 existierten dort bereits 21 Poloclubs und Polo avancierte bald zum Nationalsport. Es verwundert daher nicht, dass die Argentinier bis heute die absolute Weltspitze im königlichen Reitsport stellen. Der steigende Bedarf an geeigneten Pferden wurde dabei nie zum Problem. Auf den Feldern der Argentinier wurden genügend Exemplare der harten und wendigen Criollos zur Arbeit eingesetzt. Als die Polobegeisterung das Land ergriff, waren die robusten Ausdauerläufer äußerst geeignete Mitspieler. Durch Kreuzung mit schnellen englischen Vollblütern entstand schließlich das ideale Polopony und seit den 1930er Jahren ist Argentinien auch in der Polopferdezucht das weltweit führende Land.

1898

Seinen Weg nach Deutschland fand der faszinierende Pferdesport ziemlich spät. Kurz nach den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, 1898, wurde der erste Poloclub in Hamburg gegründet. Die Sportart schien eng mit den Olympischen Spielen verbunden zu sein. Denn bei den Wettkämpfen 1936 in Berlin sorgte der Polosport für Furore: Die meisten Zuschauer wohnten den Kämpfen um Olympisches Pologold auf den Rängen des berühmten Maifeldes bei. Damals ahnte noch niemand, dass dies bis dato der letzte Olympische Polowettkampf gewesen sein sollte.

Heute

Aber auch wenn es sich bei den Olympischen Spielen nicht durchsetzen konnte, hat das Polospiel seinen Platz in der Welt über die Jahrtausende hinweg behaupten und ausbauen können. Inzwischen wird Polo auf allen 5 Kontinenten gespielt, in über 50 Ländern. Und einmal im Jahr kommen die besten Spieler der Welt zusammen, um ihr Können bei den Palermo Open zu messen. Natürlich in Buenos Aires, in Argentinien.